Nach drei Jahren der Aktion „Trikots für Afrika“ zog man beim Sportverein Waldrennach ein Fazit und freute sich dank der hervorragenden Unterstützung vieler Vereine über mehr als 120 gespendete Sätze Trikots und eine Vielzahl von Sportschuhen (ca. 200 Paar) sowie Ausrüstung wie Bälle, Torwarthandschuhe und Trainingskleidung.
Bekanntermaßen war im September 2020 beim Sportverein Waldrennach aufgrund des bekannten Engagements des Vereins im sozialen Bereich eine Anfrage eines befreundeten Polizeibeamten, Sven Stadtrecher, eingegangen, der neben seiner beruflichen Tätigkeit (polizeiliches Aufbauhilfeprojekt der Polizei B-W direkt in Gambia) auch noch in seiner Freizeit einen gambischen Fußballverein trainiert und unterstützt. Dabei war ihm die völlig unzureichende Ausstattung des dortigen Vereins mit Sportkleidung aufgefallen und hatte den Sportverein Waldrennach in Deutschland um Unterstützung gebeten.
Nach entsprechenden Presseberichten und direkten Kontakten mit befreundeten Vereinen gelang es bis September 2023 durch die unerwartet große Unterstützung sowohl von Vereinen, aber auch Privatpersonen und gewerblichen Unternehmen die erwähnten Spenden zu bekommen. Insgesamt beteiligten sich 26 Fußball- und ein Handballverein mit teilweise sehr großen Spenden. Positiv wirkte sich aus, dass viele Vereine die wettkampflose Coronazeit zum Ausräumen ihrer Sporträume nutzten. Erfreulich in der Endphase die vielen Pakete des TuS Sandau aus Sachsen-Anhalt, der zufällig im Internet Kenntnis von der Waldrennacher Aktion erhielt.
Nach einem ersten Spendenaufkommen aus dem Raum Pforzheim wurde die Aktion über Kontakte zu Karlsruher Presseorganen auch auf den Stadt- und Landkreis Karlsruhe ausgedehnt. Ein besonderes Highlight war noch eine großartige Spende des Zweitligisten FC St. Pauli, der über persönliche Verbindungen von der SVW-Aktion informiert wurde.
Die große Menge an Spenden machte Überlegungen notwendig, welche weiteren Transportwege nach Afrika möglich sind. Über Versorgungsflieger nach Gambia und Reisen von Ausbildern der Polizei B-W waren Möglichkeiten des Transports in das westafrikanische Land vorgesehen, doch überstiegen die zahlreichen Spenden die eingeplanten Kapazitäten.
Über die Publikationen konnten dann glücklicherweise weitere Ansprechpartner für bedürftige afrikanische Länder erreicht werden.
Letztendlich gingen die Spenden neben dem „Hauptabnehmer“ Gambia (ca. 50 %) noch an Kenia, Ruanda, Eritrea, Guinea, Madagaskar, Uganda, Ruanda und zuletzt auch nach Burkina Faso und Ghana. So wurden insgesamt zehn afrikanische Länder mit Spenden bedacht und erfreulich waren für die Verantwortlichen des Sportverein Waldrennach neben den sehr netten Kontakten mit den diversen Ländervertreten und deren Erzählungen über die Probleme in deren Ländern auch die große Dankbarkeit schon bei der Übergabe der für uns in Deutschland meist wertlosen Sportartikel.
Herausragend in Erinnerung blieben die Gespräche mit dem Künstler und Musiker Abdou Day aus Madagaskar, der seine Bekanntheit für Spenden in sein Heimatland nutzt oder auch mit Peter Sauter, der sich bereits seit Jahren aufopferungsvoll für Schulen in Ruanda einsetzt und besonders an Jugendkleidung Interesse zeigte sowie dem keniatischen Händler Vincent Onyango, der mehrfach aus Bonn anreiste und sich über Spenden für Kenia freute.
Diese große Freude und Dankbarkeit war letztendlich auch der Lohn für die Arbeit der ca. 10 an der Aktion beteiligten Mitglieder des Sportverein Waldrennach. Wichtig war dem Verein insbesondere, dass die Spenden direkt in die genannten Länder Afrikas gingen und dort verteilt wurden. Vielfältige Bilder und Videos aus Afrika bewiesen, wie die afrikanischen Sportler/-innen stolz und freudig die Geschenke annahmen.
Besonders begehrt waren hierbei natürlich insbesondere die Spenden des FC St. Pauli und nach dem anhaltenden Kontakt mit dem Zweitligisten auch über Rückmeldungen aus Afrika entstand die Idee eines Jugendcamps in Waldrennach seit 2021.
Neben zahlreichen Vereinen, besonders in Gambia, wurde auch die Polizeinationalelf des kleinsten afrikanischen Landes mit gespendeten Trikots ausgestattet.
Sven Stadtrecher, der Ansprechpartner des Vereins in Gambia, betonte nun nach seinem Abschied aus Gambia nach dreijähriger Tätigkeit, dass er oftmals Tränen in den Augen hatte, als er die Dankbarkeit der Afrikaner bei der Übergabe der Spenden sah.
Der Sportverein Waldrennach freut sich über den großen Erfolg der Aktion und bedankt sich bei allen Unterstützern.
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